Das erwartet euch in diesem Beitrag
- Wer ist Andreas Quinkert?
- Was macht er ab sofort bei GrowthUp?
- Was haben wir in den nächsten Monaten vor?
GrowthUp hat Zuwachs bekommen: Seit dem 1. Mai 2019 teilen sich Oliver Engelbrecht und der Duisburger “Content-Veteran” Andreas Quinkert, Jahrgang 1966, die Chefredaktion des Online-Magazins von LEAP/, Agentur für Traffic & Conversion-Optimierung in Berlin.
Einige von euch kennen Andreas vielleicht noch aus seiner Zeit bei Zielbar, wo er von 2016 bis 2018 ebenfalls als Chefredakteur tätig war. Dort schrieb der bekennende Ruhrpottler und MSV-Befürworter vorrangig über die eng verwandten Themen Content-Qualität und Ethik, holte namhafte Gastautoren an Bord und setzte konsequent auf Qualitätssicherung. Gerade Letzteres ist kein Job, der sich zwischen Tür und Angel erledigen lässt. Doch nur dann, so das Credo des gelernten PR-Mannes mit journalistischem Background, können Owned Media wie Corporate Blogs und Unternehmensmagazine tatsächlich mit Qualität punkten und ihrer in digitalen Zeiten zunehmenden Verantwortung gegenüber Zielgruppen gerecht werden. Was dann wiederum mit Wollen und Haltung zu tun hat – aber eben auch auf die eigenen unternehmerischen Ziele einzahlt.
Im Gespräch unserer neuen Chefredaktionsdoppelspitze Engelbrecht/Quinkert geht es um all dies und manches mehr.
Andreas: Nö, stimmt ja irgendwie. Obwohl ich trotz meines fast schon biblischen Alters von 52 Jahren noch gar nicht so lange in Content heutiger Machart mache, sondern aus dem Print-Pliozän stamme. Aber das muss ja nicht schlimm sein. Damals war ja nicht alles schlecht. Außerdem ist mir derzeit jede Frage lieber, die sich nicht um den aktuellen Niedergang des MSV Duisburg dreht … Mach also gerne mit diesem Veteranen-Ding weiter.
Andreas: Ursprünglich sogar aus dem Journalismus. Aber das ist eine andere Geschichte – obwohl ich bis heute davon zehre. Jedenfalls habe ich wie einige andere Kollegen den digitalen Wandel mehr oder minder verpennt und musste plötzlich feststellen, dass PR alter Schule nicht mehr so richtig rocken. Hinzu kam der Tod meines langjährigen Grafik-Partners und engen Freundes Axel Krause vor fünf Jahren. Also eine emotional und wirtschaftlich schwierige Situation. Ich musste also schnell handeln. Daher habe ich mich Ende 2014 neu aufgestellt und mich in das damals noch relativ neue Thema Content-Marketing eingearbeitet, bin zwischenzeitlich unter die Blogger gegangen und habe mich mehr und mehr in der Branche vernetzt. So bin ich irgendwann bei Zielbar gelandet und konnte mich vor allem in meiner Rolle als Chefredakteur nochmals weiterentwickeln. Dadurch haben wir uns ja auch kennengelernt. Gut so! Wobei mir einfällt: Genau jetzt wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt, ein paar Takte zu LEAP/ und GrowthUp zu sagen … Immerhin könnten gerade ein paar neue Leser dabei sein.
Andreas: Der Mensch rückt im modernen Marketing ja hier wie dort immer weiter in den Mittelpunkt. Oder besser: Seine Bedürfnisse werden heute stärker berücksichtigt, da sich Zielgruppen infolge der Digitalisierung sozusagen emanzipiert und ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben. Stichworte “User Experience” und “Customer Centricity”. Das war nicht immer so …
Andreas: Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung von Content-Qualität und verfolge, wenn man so will, einen ganzheitlichen Qualitätsbegriff. Kurz gesagt: Content für Corporate Blogs, Unternehmensmagazine und so weiter muss aus meiner Sicht eine ganze Reihe formaler und inhaltlicher Kriterien erfüllen, um überhaupt als hochwertig durchzugehen. Bei Textcontent sind das zum einen Dinge wie Rechtschreibung, Grammatik und Stil, und zum anderen geht es eben auch darum, der Zielgruppe einen konkreten, genau auf sie zugeschnittenen Nutzen zu bieten. Auch “Mehrwert” genannt. Allerdings mag ich den Begriff nicht sonderlich. Außerdem kommt es natürlich auf die richtige Haltung an. Das ist für mich sogar das wichtigste Qualitätsmerkmal.
Andreas: Inhaltsanbieter sollten journalistisch seriös arbeiten. Darum geht es mir. Denn genau wie die Medien haben Unternehmen, wenn sie ihre Zielgruppen über Owned Media oder andere Kanäle mit Content versorgen, eine große Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Und es ist ja auch nicht so, dass Unternehmensinhalte nicht gelesen werden … Vielmehr treten sie an manchen Stellen immer stärker in Konkurrenz zu “richtigen” journalistischen Angeboten. Unternehmen haben daher bitteschön dafür zu sorgen, dass ihr Content stets nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wird. Saubere Recherche, verantwortungsvoller Umgang mit Quellen, Einhaltung ethischer Grundsätze etc. Oder etwas pathetischer formuliert: Ebenso wie im Journalismus drückt sich auch im Content-Marketing die richtige Haltung im Willen zur Wahrhaftigkeit aus. Und zwar unabhängig von den teils völlig unterschiedlichen Zielen. Ist das nicht der Fall, ist es auch mit der Content-Qualität nicht weit her. Wie gesagt: Ich sehe das ganzheitlich.
Andreas: Damit sind wir wieder bei der dir von dir bereits erwähnten Qualitätssicherung. Das ist aus verschiedenen Gründen ein Expertenjob. Und insbesondere in Redaktionen, die sich überwiegend aus ungelernten Autorinnen und Autoren zusammensetzen, sollte die Qualitätssicherung deshalb entlang des gesamten redaktionellen Workflows stattfinden. Also von der Themenfindung über die Feinplanung des Contents bis hin zur Endredaktion mit Korrektorat, Lektorat und Texttuning. Das ist jede Menge Arbeit, lohnt sich aber.
Andreas: Klar geht es im Zweifelsfall nicht ohne Abstriche, was die Umsetzung anbelangt. Teils auch aus Kostengründen, denn auch Marketingabteilungen müssen immer die Budgets im Auge behalten. Das sehe ich mittlerweile aber etwas entspannter als früher, und es geht hier ja auch nicht darum, Schönschreibwettbewerbe zu gewinnen. Eine angemessene Qualität reicht manchmal völlig aus. Was aber nicht heißt, dass man auch in inhaltlichen Fragen ein Auge zudrücken darf! Wird da nicht strikt nutzenorientiert und verantwortungsbewusst gearbeitet, fällt einem das Ganze früher oder später auf die Füße.
Andreas: Wichtig ist, dass man das Team mitnimmt und nach Möglichkeit keinen abhängt. Vor dieser Herausforderung standen wir auch bei Zielbar, haben diese alles in allem aber ganz gut gemeistert, würde ich sagen. Klar ist damit aber auch: Je nach Zusammensetzung der Redaktion sind manchmal nur kleine Schritte machbar. Aber selbst dann geht es vorwärts. Und genau das haben wir ja mit GrowthUp vor.
Andreas: Zunächst einmal werde ich zusammen mit dir und dem Team daran arbeiten, dass unsere Beiträge noch ein wenig besser werden. Dafür haben wir bei GrowthUp eine sehr gute Basis, wie ich finde. Ich habe ja schon eine dreimonatige Pilotphase hinter mir, in der ich zwar im Hintergrund geblieben bin, mir aber ein gutes Bild von unseren Möglichkeiten machen konnte. Und außerdem werde ich nach längerer Auszeit endlich wieder als Autor aktiv. Zurzeit feile ich noch am Konzept für eine monatliche Kolumne und suche einen passenden Namen. Wer mich von früher kennt, ahnt jetzt vielleicht schon, dass ich darin bisweilen kein Blatt vor den Mund nehmen werde. Ich finde nämlich nach wie vor, dass man durchaus mal anecken sollte, um dringend notwendige Diskussionen in Gang zu setzen. Allerdings werde ich selbstverständlich nicht nur rumpoltern. Das macht einen zu berechenbar. So oder so, ich freu mich drauf!